RICHTIGE AUFBEWAHRUNG / LAGERUNG VON OBST & GEMÜSE

RICHTIGE LAGERUNG VON OBST & GEMÜSE


Viele Obst- und Gemüsesorten stellen besondere Ansprüche an ihre Lagerung, und sie machen über ein Drittel aller weggeworfenen Lebensmittel in den privaten Haushalten aus. Entsprechend empfehlen wir nur kleine Mengen an Obst und Gemüse zu kaufen und diese optimal zu lagern.

Wusstest Du, dass Fruchtgemüse, wie Auberginen, Gurken, Paprika, Zucchini und Tomaten am besten bei Zimmertemperatur gelagert werden? Oder, dass Äpfel, Birnen und Tomaten nicht zusammen mit anderem Gemüse und Obst gelagert werden sollten?

Kühlschrank, Keller, Speisekammer - Wir zeigen Dir, wie Du welches Obst und Gemüse am besten lagerst.

Kleine Mengen kaufen und bald verbrauchen

Frische Blattsalate, Kräuter, Mangold und Spinat isst du am besten direkt oder innerhalb der nächsten ein bis zwei Tage. Damit nichts austrocknet, können das Gemüse bzw. die Kräuter in ein feuchtes Tuch eingewickelt werden und mit ausreichend Platz im Gemüsefach des Kühlschranks gelagert werden.

Empfindliche Beeren gehören ebenfalls dorthin und sind schnell zu verbrauchen.

Halten sich mehrere Tage

Die meisten Obstsorten, z.B. Steinobst (Pflaumen, Nektarinen, Kirschen, etc.) und Exoten (z.B. Bananen, Ananas, Kiwi), bevorzugen eine Lagerung bei Zimmertemperatur. Sind sie noch fest, reifen sie schön nach. Sind sie reif, halten sie sich noch ein paar Tage im Kühlschrank.

Fruchtgemüse wie Auberginen, Gurken, Paprika, Zucchini und Tomaten lagerst Du ebenfalls am besten bei Zimmertemperatur. Ist es sehr heiß, solltest du keine zu großen Mengen auf einmal einkaufen. Notfalls vertragen diese Arten auch ein paar Tage im Kühlschrank. Besonders Tomaten verlieren dann aber schnell an Aroma.

Alle anderen Gemüsearten gehören im Zweifel ins Gemüsefach des Kühlschranks. Am besten halten sich Fenchel, Kohlrabi, Rosenkohl, Blumenkohl oder Brokkoli, wenn sie in einem luftdurchlässigen Kunststoffbeutel verpackt werden. So trocknen sie nicht aus und es bildet sich kein Kondenswasser. Das gilt auch für Eisbergsalat, Möhren und frische Kräuter.

Wenn Möhren oder Kohlrabi noch Blätter enthalten, entferne sie vorher, da sie dem Gemüse Wasser und Nährstoffe entziehen.

Eignen sich für die Vorratshaltung

Rote Beete, Knollensellerie, Weißkohl, Rotkohl oder Wirsing halten sich im Gemüsefach des Kühlschranks zwei bis drei Wochen. Oder Du lagerst sie in einem kühlen, dunklen Keller. Dort fühlen sich auch Äpfel wohl, die Du auf Vorrat gekauft hast. Kürbisse können in einem kühlen, trockenen Raum sogar mehrere Monate aufbewahrt werden.

Keine guten Nachbarn

Lagere Äpfel, Birnen oder Tomaten nicht zusammen mit anderem Gemüse und Obst, denn sie geben das Gas Ethen (auch Ethylen genannt) ab. Das fördert zwar die gewünschte Nachreifung, kann aber auch dazu führen, dass andere Arten schneller verderben.

 

AUS DEM EIGENEN GARTEN - DIE EIGENE ERNTE

Oktober ist Erntezeit für zahlreiches Wintergemüse, wie Kohl, Kürbisse, Knollen- und Wurzelgemüse. Und wer in seinem Garten einen Apfel-, Birnen- oder Quittenbaum hat, kann sich jetzt über die schmackhaften Früchte freuen.

Bei einer guten Ausbeute ist es häufig kaum möglich die ganze Ernte direkt zu verwerten. Wer sich regional und zum Teil selbstversorgend aus dem Garten ernähren möchte, braucht Kenntnisse zu Lagerung. Vieles was wir im Oktober ernten, hält sich bei der richtigen Lagerung den Winter über bis zum Frühjahr.

Bei einer langen Lagerung wollen wir den Stoffwechsel des Gemüses, der nach der Ernte weiterläuft, so weit wie möglich verlangsamen. Daraus resultiert, dass es im Lager kühl, dunkel und nicht zu trocken sein sollte. So wird das Gemüse nicht matschig, welk, faul oder schimmelig. Optimal sind Temperaturen zwischen 2 und 7 Grad Celsius und eine Luftfeuchtigkeit um die 90-95%. Unisolierte und wenig geheizte Keller bieten dabei die optimalen Voraussetzungen. Ausnahmen sind Knoblauch und Zwiebeln, denn die mögen es lieber trocken.

Obst und Gemüse sollte erst direkt vor der Verarbeitung gewaschen werden. Die Erde bildet nämlich eine natürliche Schutzschicht.

Äpfel

Lageräpfel oder Winteräpfel, wie Cox Orange, Gala, Freiherr von Berlepsch, Pilot, Jonagold, Topaz und Roter Boskoop eignen sich beispielsweise sehr gut zum Lagern. Sie entfalten ihr volles Aroma erst einige Zeit nach dem Pflücken, reifen sehr langsam nach und verlieren dabei nur wenig Flüssigkeit. Lageräpfel werden dabei noch fruchtiger und süßer, weil im Fruchtfleisch Stärke in Fruchtzucker umgewandelt wird.

Bei der Lagerung sollte stets darauf geachtet werden, dass die Früchte unversehrt sind. Befinden sich Druckstellen auf Äpfeln, weil sie vom Baum gefallen oder bei der Ernte in große Kisten gequetscht werden, eignen sich diese nicht mehr für die Lagerung. Durch das verletzte Fruchtfleisch können Fäulniserreger und Schädlinge eindringen und der Schimmelpilz kann sich auf die gesamte Ernte übertragen.

Außerdem sondern Äpfel Ethylen ab, ein Gas, das auch anderes Obst und Gemüse in der Nähe schneller reifen lässt. Deshalb sollten Äpfel niemals mit anderem Obst und Gemüse gelagert werden.

Kartoffeln

Der Beginn der Kartoffelblüte zeigt uns, dass die Kartoffeln nun kleine Knollen bilden. Diese können jetzt schon als Babykartoffeln geerntet werden, legen während der Blüte aber kräftig an Masse zu.

Üblicherweise wartet man daher mit der Kartoffelernte bis die Kartoffelpflanze welkt und braun wird. Dann ist der ideale Zeitpunkt, um die Kartoffeln aus der Erde zu graben. 

Wenn Du Kartoffeln lagern möchtest, sollten sie an einem trockenen Tag geerntet und anschließend ein paar Stunden in der Sonne getrocknet werden. Die beschädigten Knollen sollten aussortiert und die restlichen Kartoffeln am besten in einem kühlen, trockenen Vorratsraum oder im Keller gelagert werden. Die ideale Lagertemperatur liegt bei mind. 4 bis max. 12 Grad Celsius. Ist es kälter, wandelt sich die Stärke in Zucker um. Bei wärmeren Temperaturen beginnen sie zu keimen (so auch bei Lichtkontakt). Sind deine Kartoffeln grün geworden, solltest du sie nicht mehr verzehren. Sie enthalten dann das giftige Solanin.

Für die Lagerung eignen sich Körbe, Kisten oder Leinensäcke, in denen die Luft zirkulieren kann. Mit Zeitungspapier abgedeckt, schrumpeln sie zudem langsamer.

Kürbisse

Die Kürbisse sind reif, wenn sie beim Klopfen hohl klingen und die Schale nicht mehr mit dem Finger eingeritzt werden kann. Die Stiele sehen nun holzartig aus. Je kräftiger die Farbe des Kürbis, desto vitaminreicher und geschmacksintensiver ist er. Vermeide Verletzungen bei der Ernte, weil sich sonst die Lagerfähigkeit deutlich verringert. Ernte die Kürbisse mit Stielansatz, da sie sonst schnell anfangen können zu faulen. Sowohl Hokkaido- als auch Butternut-Kürbisse sind exzellente Speisekürbisse.

Sofern der Stielansatz nicht beschädigt ist, kannst Du die Kürbisse bis 15 Grad problemlos lagern. Die Lagertemperatur ist also höher als bei den meisten Gemüsearten. Lasse die Kürbisse möglichst lange draußen, so nehmen sie noch an Gewicht und Geschmack zu. Allerdings müssen sie vor dem ersten Frost geerntet werden. Lagere nur ausgereifte und unbeschädigte Exemplare (keine Kratzer, Dellen, beschädigter Stielansatz). Dafür eignen sich gut durchlüfteten Kisten oder das Aufhängen in Netzen. So vermeidest du Druckstellen.

Zwiebeln

Zwiebeln sollten vor der Lagerung getrocknet werden. Nach der Ernte sollten sie erst einmal ein paar Tage bei trockenem Wetter auf dem Boden liegen bleiben und dabei regelmäßig gewendet werden. Zwiebeln sind erst dann lagerfähig, wenn das Laub abgeknickt und die Schale trocken und eng anliegend ist.

An einem trockenen, dunklen und kühlen Ort können sie sich mehrere Monate halten.

Chinakohl

Die meisten Kohlsorten sollten relativ zügig verarbeitet oder eingefroren. Chinakohl hingegen kann kühl gelagert bis zum Frühjahr halten, wobei die äußeren Blätter dann zu entfernen sind. Dabei empfiehlt es sich ihn mit dem Wurzelballen zu ernten und in feuchtes Papier einzuschlagen.

Wurzel- und Knollengemüse

Wer lange was von Möhren, Rote Beete, Steckrüben und Pastinaken haben möchte, lagert sie am besten in einer Sandkiste. Dabei wird das Gemüse in Schichten eingelagert und mit einer weiteren Sandschicht bedeckt. Das Grün des Wurzelgemüses darf dabei rausgucken. Man pflanzt sie gewissermaßen in die Sandkiste ein, wobei sich leicht feuchter Sand empfiehlt. In einem kühlen Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit bleibt es so einige Monate frisch.